Yellow Space

3 begehbare Textilräume aus Polyester
Künstlerische Eingabe, Kunst und Kulturstiftung Uri, 2021


Die installative Arbeit «Yellow Space» entstand im Jahr 2001. Sie begleitet mich schon seit 20 Jahren und bildet eine Art Versuchsanordnung zur Erprobung von kontemplativen Raumformen. In unserer schnellebigen, leistungsorientierten Zeit steigt die Sehnsucht nach Einkehr und Ruhe stetig. Mich interessiert: Was für Räume befördern die Kontemplation? Wie lassen sich im pulsierenden urbanen Raum Orte der Stille einrichten? Was für Qualitäten brauchen diese Räume?
Der ursprünglich gross angedachte Licht-Raum von «Yellow Space» transformiert sich in der Version 2021 in drei einzelne Räume, welche in unter- schiedlicher Höhe von der Decke hängen. Die Sinneswahrnehmung der Besucher*innen wird mittels Licht und einem warmen Gelbton angesprochen. Ähnlich dem Blick empor auf die vertikalen Häuserfluchten New Yorks gleitet der Blick in der installativen Arbeit «Yellow Space» nach oben, sich im Unendlichen verlierend. Eine Lichtquelle am Ende des sich nach oben verjüngenden Textilraumes verstärkt diesen transzendenten Sog Richtung Ewigkeit noch und kündet von einer anderen Welt, die kommen wird und schon angebrochen ist, jetzt noch für unsere Augen unsichtbar, aber realer als jegliche physische Realität.
Mit den Erkenntnissen von «Yellow Space» und dem hellgelben Licht des Urner Himmels im Gepäck will ich herausfinden, ob sich in der urbanen Intensität New Yorks einen Ankerpunkt der Ruhe setzen lässt, um ein Angebot zum Innehalten zu schaffen.

Fotos: Jon Trachsel

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